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AIZ.info Newsletter KW 27/19: Mercosur und Glyphosat-Verbot als Aufreger für Bauern

Das freie Spiel der Kräfte - oder wie es die IndustrieGruppe Pflanzenschutz formulierte, "freies Spiel der Unvernunft" - prägte die letzte Sitzung des Nationalrates vor der Sommerpause. Besonders das Totalverbot von Glyphosat ist ein Aufreger für die Landwirtschaft, da man darin ohnehin nur eine Wählertäuschung und Populismus vermutet. Denn dieses Verbot ist offensichtlich EU-rechtswidrig und dürfte von der Europäischen Kommission verworfen werden. Pikant ist, dass sich die bislang die Bauern umwerbende FPÖ als Zünglein an der Waage in letzter Minute von einem EU- Antrag der ÖVP, der ein EU-konformes Teilverbot von Glyphosat nach Kärntner Muster vorgesehen hätte, abwandte und sich dem Antrag von SPÖ und der Pilz-Liste JETZT anschloss. Aufregung in der Landwirtschaft herrscht auch über die Einigung der auslaufenden EU-Kommission mit dem südamerikanischen Mercosur über ein Freihandelsabkommen. Kern der Kritik: Die EU verkaufe für die Möglichkeit von Industrie- und Dienstleistungsexporten die Öffnung ihres Marktes für Rindfleisch, Geflügel, Zucker und Ethanol aus Südamerika und befeuere damit die Abholzung von Regenwald, setze den europäischen Konsumenten zu fragwürdigen Lebensmittel- und Sozialstandards erzeugte Produkte vor und ruiniere deren Erzeugung durch die eigenen Landwirte.