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Bayer/Monsanto: EU-Kommission kündigt vertiefte Prüfung an

Die Fusion der beiden Agrarriesen Bayer und Monsanto wird die EU-Kommission weiter beschäftigen. Die Brüsseler Behörde kündigt an, sich mehr Zeitzur Prüfung möglicher Wettbewerbseinschränkungen zu nehmen, da es zahlreiche Überschneidungen in den Geschäftsaktivitäten der Hersteller von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut gebe. Aber die Einleitung einer eingehenden Prüfung lasse keine Schlüsse auf deren Ergebnis zu, betont die EU-Kommission. Sie benennt dennoch die Felder möglicher Überscheidungen. Monsanto vertreibe das Totalherbizid Glyphosat und Bayer stelle mit Glufosinatammonium eine der wenigen Alternativen dazu her. Auch gebe es neben den beiden Fusionskandidaten kaum weitere Unternehmen, die mit ihrer Forschung neue Wirkstoffe zur Bekämpfung der wachsenden Unkrautresistenz entwickeln können, gibt die EU-Kommission zu bedenken. Zu viel Marktmacht drohe nach ersten Untersuchungen auf dem Markt für Gemüsesaatgut. Schließlich sei Monsanto bei Rapssamen in Europa führend, während Bayer den höchsten Marktanteil an Rapssaatgut in der Welt habe. 

Erste Angebote der beiden Unternehmen von Ende Juli reichten nicht, um die Bedenken der EU-Kommission auszuräumen. Die Wettbewerbsbehörde in Brüssel stellte klar, dass sie ausschließlich nach den EU-Fusionskontrollvorschriften prüfen werde, die zahlreichen Eingaben mit Warnungen vor der Übernahme stünden dagegen auf einem anderen Blatt. Eine Entscheidung soll bis zum 8. Jänner 2018 fallen. 
Mit einem Preis von 66 Mrd. USD (56 Mrd. Euro) würde es sich um den bisher größten Zukauf eines deutschen Unternehmens im Ausland handeln. aiz