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Glyphosat: Kärntner Landtag beschließt Verbot einstimmig

Kaiser, Seiser: Wichtiger Erfolg im Kampf für Gesundheit und Umwelt. Einstimmiger Beschluss im Kärntner Landtag ist klares Signal an ganz Österreich.

Klagenfurt (OTS) - Geschafft: Kärnten ist die erste Region in Europa, die das wahrscheinlich krebserregende Pflanzengift Glyphosat verbietet. Ein einstimmiger Beschluss dazu wurde heute auf Initiative der SPÖ-Kärnten und maßgeblich vorangetrieben von Landeshauptmann Peter Kaiser und Klubobmann Herwig Seiser vom Kärntner Landtag gefasst. Demnach werden Glyphosat sowie hunderte weitere gefährliche Gifte nach einer Übergangsfrist ab 1.1.2020 für private Anwender verboten.

„Heute ist ein guter und wichtiger Tag für unsere Bevölkerung, für unsere Umwelt und vor allem für unsere Kinder. Der heute im Kärntner Landtag einstimmig gefallene Beschluss ist der erfolgreiche Abschluss eines langen und steinigen Weges für ein effektives Glyphosat-Verbot in Kärnten“, betont Landeshauptmann Peter Kaiser angesichts des einstimmigen Beschlusses, mit dem das Gylphosat-Verbot im Rahmen des Kärntner Pflanzenschutzmittelgesetzes umgesetzt wird. Kärnten zeige einmal mehr, was mit beherzter und sachlicher Politik möglich ist: „Wir haben die Gesundheit der Menschen in den Vordergrund gestellt und entgegen aller Widerstände einen großen Erfolg für eine nachhaltig gesunde Umwelt für uns und unsere Kinder erzielt – denn das ist eine Ressource, die man nicht kaufen kann und die ohne entsprechenden Schutz unwiederbringlich verlorengehen könnte“, so Kaiser.

„Ab 2020 hat nicht nur Glyphosat im privaten Haus- und Gartenbereich nichts mehr verloren, sondern wir verbieten zusätzlich weitere hunderte Pestizide, die im privaten Bereich nicht mehr angewendet werden dürfen. Denn eines ist ganz klar: Slowfood, Bio und Glyphosat – das passt nicht zusammen“, erläutert SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser die Tragweite des Verbots.

„Gewisse Mittel haben in den Händen von Laien also nichts verloren. Zu hoch ist die Gefahr, sich selbst oder die Umwelt damit zu gefährden. Hier gilt ganz klar: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass ein wesentlicher Teil des Pflanzengifts Glyphosat in Kärnten in Privatgärten ausgebracht wird!“
Ausdrücklich erlaubt bleiben hingegen Mittel auf biologischer Basis, die richtig angewendet kein Risiko für Mensch und Natur enthalten: „Das sind rund 150 verschiedene Mittel für die verschiedensten Anlässe. Von Schneckenkorn über die effektive Bekämpfung von Blattläusen, Schimmel oder Mehltau – bis hin zu Wachs für den Baumschnitt. Damit ist sichergestellt, dass auch in Zukunft in Kärnten nach Herzenslust gegärtnert werden kann. Aber ohne die Gefahr von negativen Langzeitfolgen“, so Seiser, dem die Rücksichtnahme auf die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner in Kärnten besonders wichtig war.

„Kärnten hat gezeigt, dass und wie es geht. Viele Gemeinden verzichten schon freiwillig auf Glyphosat, auch die ÖBB und die Asfinag reduzieren die Verwendung bereits schrittweise aus eigenem Antrieb. Die Handelskette Spar nimmt sogar nur Produkte in ihr Sortiment auf, bei deren Herstellung kein Glyphosat zur Anwendung kommt. Alle Signale deuten in Richtung glyphosatfreie Zukunft. Jetzt ist es an der Bundesregierung, Nägel mit Köpfen zu machen und den Weg für ein bundesweites Verbot zu ebnen“, so Kaiser, der abschließend auf die Petition https://stoppglyphosat.spoe.at hinweist.