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Verbände-Allianz sorgt sich um Konkurrenzkraft und Vielfalt des Pflanzenbaus in Deutschland

Eine Allianz von landwirtschaftlichen Verbänden warnt am Montag in einem gemeinsamen Positionspapier vor verschlechterten Anbaubedingungen in der deutschen Landwirtschaft.

In einem gemeinsamen Positionspapier wenden sich zwölf Verbänden der deutschen Landwirtschaft und ihrer Zulieferindustrien an die Politik in Deutschland und der EU. Sie sorgen sich um die Leistungsfähigkeit des Agrarstandorts Deutschland. Durch den bevorstehenden Verlust bewährter Pflanzenschutzmittel würde den Landwirten gerade bei anspruchsvollen Nutzpflanzen die Möglichkeiten fehlen, um Schädlinge und Krankheiten wirksam zu bekämpfen. Die Verbände-Allianz befürchtet, dass Landwirte Kulturen wie Raps, Kartoffeln, Zwiebeln, Zuckerrüben und vor allem viele Obst- und Gemüsesorten seltener anbauen werden. Sie sehen die Produktivität, Konkurrenzkraft und Vielfalt des Pflanzenbaus in Deutschland bedroht.

Neben einer stärkeren Importabhängigkeit und der Verlagerung landwirtschaftlicher Produktion in andere Weltregionen würde dies weitere, unbeabsichtigte Konsequenzen nach sich ziehen:

Die Regionalität des Lebensmittelangebots schwindet, und mit längeren Transportwegen verschlechtert sich auch die Klimabilanz des Ernährungssektors“

Gemeinsam fordern sie, dass die Genehmigung von Wirkstoffen und die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nach klaren wissenschaftlichen Kriterien erfolgen muss und nicht nach „gefühlten Risiken“ oder politischen Opportunitäten. Auch dürfe die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nicht für agrarpolitische Ziele instrumentalisiert werden. Die europäische Harmonisierung der Zulassung, die erklärtes Ziel der 2009 in Kraft getretenen europäischen Pflanzenschutz-Verordnung ist, muss nach Ansicht der Verbände konsequenter umgesetzt werden, vor allem durch den Verzicht auf nationale Sonderwege. Dazu bedarf es nach Ansicht der Unterzeichner einer europäischen Pflanzenschutz-Strategie.

Das sind die Forderungen der Allianz im Überblick:

  • Zulassung von Pflanzenschutzmitteln nach wissenschaftlichen Maßstäben
  • Pflanzenschutzmittelzulassung nicht für agrarpolitische Ziele instrumentalisieren
  • Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung endlich umsetzen
  • Eine gemeinsame Europäische Pflanzenschutzstrategie