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Nachruf Milan Zapletal

Wir trauern um unseren Kollegen und Freund von der Tschechischen Phytomedizinischen Gesellschaft  Dipl.-Ing. Dr. Milan ZAPLETAL, CSc. †

Milan Zapletal arbeitete seit vielen Jahren auf dem Gebiet des Pflanzenschutzes. Bereits als Student an der Hochschule für Agrar- und Forstwissenschaften in Brno (Brünn), Abschlussjahr 1957, war er als freiwilliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zoologie tätig, wo er über Zecken der Familie Ixodidae, deren Entwicklungszyklen sowie die Risiken und Wege der Übertragung von Krankenheiten auf Menschen und Nutztiere forschte. Gleichzeitig widmete er seine Aufmerksamkeit Milben der Familien Gamasoidea und Listrophoridae, insbesondere deren Ökologie, wirtschaftlicher Bedeutung und Verbreitung.

Im Jahr 1957 trat er eine Stelle im Laboratorium für Wirbeltierforschung an der damaligen Tschechoslowakischen Akademie für Wissenschaften (ČSAV) an, wo er sich mit Kleinsäugern beschäftigte, insbesondere mit der Feldmaus (Microtus arvalis). Die daraus resultierenden Erkenntnisse wurden in einer Monographie über die Feldmaus zusammengefasst (J. Kratochvíl et al.: Hraboš polní(Microtus arvalis), ČSAV, Praha 1959. 300 S.), für die das Autorenkollektiv mit dem ČSAV-Preis ausgezeichnet wurde. Einen weiteren Preis dieser Institution erhielt Ing. Milan Zapletal, CSc., für die Nageltierforschung in Gärten und Heuschobern sowie für seine Erforschung bedeutender synanthroper Nageltierarten in landwirtschaftlich genutzten Gebäuden. 1966 verteidigte er seine Dissertation zur Problematik der Nageltiere und erhielt dafür den Titel CSc. (entspricht dem heutigen PhD). Ab 1968 war er als Fachassistent am Lehrstuhl für Biologie der Pädagogischen Fakultät in Ostrava (Ostrau) tätig; im Zuge der „Normalisierung“, welche der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ folgte, musste er diese Stelle verlassen und arbeitete anschließend bis 1974 als Zootechniker in einer landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft.

Ab 1974 arbeitete er in der staatlichen Verwaltung im Bereich Pflanzenschutz (Zentrales Kontroll- und Prüfinstitut für die Landwirtschaft), wo er erneut die Problematik der Feldmaus, der Ostschermaus (Arvicola terrestris) und der Wanderratte (Rattus norvegicus) aufgriff, unter besonderer Berücksichtigung von deren Ökologie und Bekämpfungsmethoden, sowie der Prognose deren Vorkommens. Die Ergebnisse flossen in neue Bekämpfungsverfahren mit ein. 1990 wurde er Leiter der „Kreisverwaltung für Pflanzenschutz“, wo er bis zu seiner Pensionierung arbeitete. Er galt als sehr engagierter Mitarbeiter für den Pflanzenschutz, der nicht nur für dessen Entwicklung, sondern auch für die Stabilität sorgte. Er engagierte sich in der Tschechischen Gesellschaft für Pflanzenschutz als eine der herausragenden Persönlichkeiten; er hat sich an der Entwicklung der Zusammenarbeit mit der ÖAIP sehr stark beteiligen und war einer der Initiatoren. Bis zuletzt bekleidete er die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden der Gesellschaft sowie die des Vorsitzenden der südmährischen Zweigstelle.

Dr. Milan Zapletal war immer bestrebt, mit den Nachbarn zusammenzuarbeiten, war stets ein treuer Verbündeter der Landwirtschaft und ein vehementer Verfechter des IPM. Wir werden unseren Kollegen und Freund Milan nie vergessen.